Dienstag, 14. Oktober 2008

Hallo Roma- Kinder!

Der Kindergarten Frankfurt am Main „Schaworalle“ ist eine ganz besondere Kindertagesstätte. „Schaworalle“ ist ein Wort aus der Sprache der Roma, es bedeutet „Hallo Kinder“. Bundesweit ist es der einzige Kindergarten, der fast ausschließlich Kinder aus Roma- Familien betreut.
Entstanden ist die Kindertagesstätte aus dem gleichnamigen Projekt aus dem Jahr 1996, das vom Jugendamt der Stadt Frankfurt am Main in die Wege geleitet wurde. Dabei ging es darum, Kinder aus Rumänien, die sich durch betteln durch das Leben kämpfen mussten, auffallen. Selbst Prostitution und Diebstahl und brutale Konflikte mit anderen Kindern gehörten zu dem Alltag der Kinder, die nun in der Tagesstätte betreut, ausgebildet und liebevoll erzogen werden.

Das Angebot des „Schaworalle“ ist umfangreich. Neben dem Kindergarten, der den Kleinen einen behaglichen Start ins Leben bietet, gibt es auch eine eigene Schule, eine Nachmittagsbetreuung, Mittagessen und verschiedene Freizeitangebote. Die Kinder werden hier regelrecht aufgefangen und ihre Leben in bessere Richtungen gelenkt, wie es alle Kinder verdient haben. Sie erhalten die Chance auf Bildung, auf Freundschaft, auf ein friedliches Aufwachsen. Unglaublich, dass das vor 1996 noch nicht möglich war. Für die Eltern, denen solche Behandlung nicht zu Teil wurde, gibt es vor Ort auch eine Familienberatung, eine Jugendberatung und ein Beschäftigungsprojekt für Jugendliche und Erwachsene. Dass auch die Erwachsenen Roma eingebunden werden, ist sehr wichtig, damit auch sie dabei mithelfen können, dem Nachwuchs ein besseres Leben zu bereiten. Wenn die Eltern leiden, wirkt sich das auch immer auf die Psyche der Jugendlichen aus, wenn die Eltern an ihrer Zukunft arbeiten können, hinterlässt das hingegen auch bei den Kindern einen positiven Eindruck.

Das schreckliche Gefühl der Hilflosigkeit und der daraus resultierende Weg in die Kriminalität sollen den armen Roma- Familien erspart werden.
„Schaworalle“ beschützt aber auch den Wunsch nach Erhalt der Kultur der Roma. Es hat sich zum Ziel gesetzt, diese Traditionen in einer Welt der Anderen zu bewahren, aber zu vermitteln. Es soll Vertrauen geweckt werden zur Mehrheit, und das Problem der Diskriminierung nicht unter den Teppich gekehrt werden.